Vor wenigen Monaten wurde das Label SNOE von Beth Lydi und Andreas Henneberg ins Leben gerufen. Mitte August erschien bereits die Debüt Single „Take Me Baby Reeemix“ von Cascandy, die gleich ein voller Erfolg wurde und mittlerweile schon seit drei Wochen in den Top 15 der Beatport Tech House Charts vertreten ist.
Kurz vor dem zweiten Release am kommenden Montag (14. September) sprach beatverliebt. mit den beiden Strippenziehern des jungen Labels.
Fallen wir doch gleich zu Beginn mal mit der Tür ins Haus: Wie kamt ihr auf die Idee, gemeinsam ein Label zu gründen?
Andreas: Wir hatten einfach Bock drauf! Und so ganz neu ist das Ganze für uns ja auch nicht. Ich betreibe schließlich nun schon seit 13 Jahren das Label Voltage Musique. Und mit Betty bringe ich zudem hin und wieder club- und artistbasierte Compilations raus.
Jetzt hatten wir einfach Lust, uns unser eigenes, richtiges Label aufzubauen. Wir bekommen derzeit so viel gute unveröffentlichte Musik und Demos zugeschickt – da musste man einfach etwas draus machen!
Bei SNOE stehen also bisher unentdeckte Newcomer im Vordergrund?
Betty: Nicht nur. Es wird auch EPs von bekannten Künstlern geben, wie z.B. Victor Ruiz, Compact Grey oder Roy RosenfelD. Aber klar – natürlich versuchen wir, auch unbekannte Leute zu erwischen, die gutes Zeug machen.
Wie zum Beispiel Not Usual.
Betty: Ganz genau! Die zwei Jungs arbeiten in Berlin und Andreas hat sie zufällig entdeckt.
Andreas: Das war echt totales Glück. Ich biete für andere Künstler ja auch Audiomastering an und hatte noch ’ne Platte von Not Usual auf dem Tisch rumfliegen. Als ich die gehört habe, war ich so begeistert, dass ich den Beiden direkt geschrieben habe, dass sie da ’ne Wahnsinnsscheibe am Start haben. Tja, und dann haben sie mir doch tatsächlich geantwortet, dass sie dafür noch gar kein Label hätten. Kurz darauf haben wir telefoniert und nur einen Tag später stand fest, dass ihre Tracks „Gupi“ und „All Together“ auf SNOE erscheinen werden. Von „All Together“ gibt es dann auch noch einen Remix von Agent!, der die EP abrundet.
Bei so vielen namenhaften und talentierten Künstlern wird es in Zukunft sicher schwierig zu entscheiden sein, ob auf Voltage Musique oder SNOE released wird.
Andreas: Nein, ganz und gar nicht. Voltage gibt es jetzt schon so lange und das Label hat sich über die Jahre einen Kern fest etablierter Artists aufgebaut. Bei SNOE haben wir dagegen jetzt die Chance, auch mal den ein oder anderen Newcomer aus dem Hut zu zaubern. Hinzu kommt, dass Voltage mittlerweile auch mit einem gewissen Sound in Verbindung gebracht wird. Und zu diesem Konzept würden die Tracks nicht passen, die euch im Laufe der Zeit auf SNOE erwarten werden. Sie wären viel zu hart und technoid für Voltage.
SNOE liefert uns in Zukunft also satten Peaktime-Techno?
Betty: Naja, es wird definitiv vorwärts gehen (lacht). Das mögen wir einfach. Wir spielen zwar beide jetzt keinen ultraharten Techno, aber es sollte schon groovy und ordentlich tanzbar sein. SNOE ist für uns eine herrliche Spielwiese, um genau solche Sachen zu veröffentlichen.
Nach dem sehr erfolgreichen ersten Release liegt die Messlatte ganz schön hoch. Wie – und vor allem womit – wird SNOE nachlegen?
Betty: Bevor die „Gupi“ EP von Not Usual kommt, veröffentlichen wir noch einen Platte von Andreas auf SNOE. Sie heißt „Gum Park„, erscheint bereits am Montag (14. September) und besteht aus zwei Tracks, nämlich „Gum Park“ und „I Will“. Für mich ist das wirklich ein ganz besonderes Release, denn ich finde die beiden Nummern einfach wahnsinnig gut.
Wird es von Beth Lydi denn auch bald einen Release auf SNOE geben?
Betty: Aber sicher! Ich arbeite derzeit schon an der EP und spätestens Anfang 2016 ist es dann hoffentlich soweit. Vielleicht sogar schon Ende des Jahres. Einen Track daraus habe ich auch schon fertig – und wer regelmäßig Sets von Andreas und mir hört, hat auch garantiert schon dazu getanzt.
Das klingt vielversprechend! Bleibt uns noch eine abschließende Frage zu klären: Was bedeutet SNOE?
Andreas: Vor circa einem Jahr waren wir in Bettys Heimatland Norwegen und saßen in einer Sauna mitten in den Bergen. Durch ein großes Fenster konnten wir auf eine unberührte und bestimmt drei Meter dicke Tiefschneedecke schauen – das sah fantastisch aus!
Betty: Ja! Und auf norwegisch heißt Schnee „snø“, geschrieben mit einem norwegischen „ø“, aber gesprochen wie ein deutsches „ö“. Da aber wohl nicht jeder – so wie ich – eine norwegische Tastatur besitzt, haben wir das Ganze dann doch lieber ein wenig internationaler gehalten (lacht).
Wir drücken die Daumen, dass der internationale Durchbruch mit SNOE nicht lange auf sich warten lässt. Viel Erfolg weiterhin!
Betty: Follow us…
Andreas: …everywhere.
Das Interview führte: Y. Assion